Analyse des Buches

Äußere Form:

Wie bereits bei der Inhaltsangabe erwähnt, besteht das Buch im Prinzip aus drei Handlungssträngen: Der Gegenwart im Krankenhaus, den Erinnerungen an die Vergangenheit und die Zukunftspläne für das Leben des Kindes.Der erste Handlungsstrang ist chronologisch aufgebaut und hangelt sich an den Angaben der Uhrzeit entlang. Der zweite dagegen ist wild durcheinander, was es dem Leser erschwert, den Überblick zu behalten.

Diese drei Stränge treffen sich auf den Seiten 120-121, während die Schwangere im Bett liegt und Zukunftspläne macht. In diesen kommen alle Personen und Orte vor, an die sie sich im Buch erinnert hatte. Sie malt sich aus, wie das Leben mit ihrem Kind an einem fiktiven Ort, der sowohl etwas von der Türkei, Österreich und Deutschland hat, und mit all ihren Verwandten wäre.

Zentrale Motive im Buch:

Heimat:

Im Laufe der Handlung begegnen dem Leser die verschiedenen Definitionen des Begriffes 'Heimat' der einzelnen Personen:

Hauptperson: "Ich weiß nicht, was Heimat ist. Ein Haltegriff vielleicht, um nicht umzufallen." (S.74)

Vater:           "Heimat kann auch der Ort sein, den man erst finden muss." (S.49)

Mutter:          "Wir sind Fremde hier (in Deutschland). (...) Mit der Zeit werdet ihr (das) verstehen. Ein Mensch soll nie seine 
                     Wurzeln
verlassen." (S.41)

Türk. Freundin: "Heimat ist wie ein Fruchteis, solange du es leckst, erfrischt es dich, vielleicht errätst du noch die Geschmackssorte aber 
                       
hinterher hast du Durste wegen der süßen Pampe!" (S.36)

Dies zeigt, dass Heimat für Migranten eine große Rolle spielt, es aber auch verschiedene Möglichkeiten der Definition gibt. Die Suche nach der eigenen Identität, der Zugehörigkeit und die Kunst zwischen zwei Kulturen zu leben stellen viele vor große Schwierigkeiten.

 Schwarzer Tee:                                                                                         

Dieses Motiv kommt im Titel und auch in zahlreichen Textstellen vor. 'Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker' wurde "in den Teehäusern (in der Türkei), wo die Männer sich (...) ihre Sorgen teilten" getrunken (S.17). Er stellt also eine Erinnerung an die ferne Heimat dar und ist auch in vielen türkischen Haushalten in Deutschland heute noch etwas ganz besonderes. Wann auch immer die Mutter der Hauptperson an die vergangenen Zeiten in ihrer Heimat denkt, träumt sie von dem "einzigartigen schwarzen Tee mit drei Stück Zucker" (S.43) und der damit verbundenen Atmosphäre.

Allerdings verdeutlicht diese Tatsache auch den Unterschied zwischen der Türkei und Deutschland, wo alles hektisch zugeht und es eine solche Tradition der Männer nicht gibt. Und so bleibt die Gemütlichkeit, die beim Teetrinken ausgestrahlt wird eine der wenigen Gemeinsamkeiten von Heimat und Fremde

 

Maulbeerbaum:                         

Ein weiteres Motiv, das sehr häufig vorkommt, ist der Maulbeerbaum. Ihn bekommt man in der Türkei häufig zu sehen, da das Klima und die Bodenbeschaffenheit dort optimal für ihn sind. Auch diese Motiv verkörpert eine Erinnerung an die Heimat.
     Die Mutter erinnert sich an einen solchen Baum ihrer Kindheit. Er war "der größte Maulbeerbaum weit und breit, der Stamm so dick, dass ihn die drei Schwestern gerade umfassen konnten. (...) (Er) war voller weißer, süßer Früchte." (S.43)
     Aber auch für die Hauptperson und ihre Schwester war er von Bedeutung. Denn "die Ältere pflanzte einen Maulbeerbaum auf den gleichmäßig geschnittenen Rasen" im Garten ihrer ersten Wohnung in Deutschland, als sie diese verlassen mussten.

 

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